US-ETFs vs. europäische UCITS: Ein detaillierter Vergleich für EU-Anleger

US-amerikanische ETFs sind aufgrund ihrer Vielfalt und ihrer oft niedrigen Kosten bei Anlegern weltweit beliebt. Sie bieten Zugang zu einer breiten Palette von Anlageklassen, von Aktien und Anleihen bis hin zu Rohstoffen und Immobilien. Für Privatanleger in der EU gestaltet sich der direkte Handel mit US-ETFs jedoch häufig schwierig. Sie wundern sich wahrscheinlich selber, wieso Ihre Order auf dem SPY oder QQQ abgelehnt worden ist. 

Wieso kann ich manche US ETFs nicht handeln?

Der Grund dafür liegt in der europäischen PRIIPs-Verordnung, die vorschreibt, dass alle in der EU vertriebenen Finanzprodukte über ein wesentliches Anlegerinformationsdokument (Key Information Document, KID) verfügen müssen. Dieses Dokument enthält wichtige Informationen über das Anlageprodukt, wie z. B. die Anlagestrategie, die Kosten und die Risiken. Viele US-amerikanische ETFs erfüllen diese Anforderungen nicht und können daher nicht an EU-Anleger verkauft werden.

Um dieses Problem zu umgehen, haben viele ETF-Anbieter sogenannte "Zwillings-ETFs" aufgelegt. Diese ETFs bilden denselben Index ab wie ihre US-amerikanischen Pendants, erfüllen aber die europäischen regulatorischen Anforderungen und verfügen über ein KID.

Vorteile europäischer Zwillings-ETFs im Detail

• Zugang zu US-Märkten: Trotz regulatorischer Hürden können EU-Anleger mit Zwillings-ETFs in US-amerikanische Indizes und Anlageklassen investieren, z.B. den S&P 500, den Nasdaq-100 oder den US-amerikanischen Anleihenmarkt.
• Transparenz und Vergleichbarkeit: Durch das KID erhalten Anleger alle wichtigen Informationen über den ETF in einer standardisierten und leicht verständlichen Form. Dies erleichtert den Vergleich verschiedener ETFs und die Entscheidungsfindung.
• Währungssicherung: Viele europäische Zwillings-ETFs bieten eine Währungssicherung in Euro an. Dadurch wird das Risiko minimiert, dass die Rendite durch Wechselkursschwankungen zwischen dem US-Dollar und dem Euro geschmälert wird.
• Steuereinfachheit: Europäische ETFs unterliegen den EU-Steuerrichtlinien, was die Steuererklärung für Anleger vereinfachen kann. Im Gegensatz dazu können US-ETFs für EU-Anleger komplexere steuerliche Auswirkungen haben.
• Schutz durch EU-Regulierung: Europäische ETFs unterliegen den strengen Regulierungen der Europäischen Union, die Anlegerschutz gewährleisten sollen.

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Worauf Sie bei europäische Zwillings-ETFs achten müssen

• Kosten: Die Verwaltungsgebühren (Total Expense Ration - TER) europäischer ETFs sind in der Regel etwas höher als die ihrer US-amerikanischen Pendants. Dies liegt unter anderem an den höheren Kosten für die Erfüllung der europäischen Regulierungsanforderungen.
• Liquidität: Das Handelsvolumen europäischer Zwillings-ETFs ist oft geringer als das der US-ETFs. Dies kann zu höheren Geld-Brief-Spannen (Spreads) führen, was die Handelskosten erhöht.
• Auswahl: Obwohl die Auswahl an europäischen Zwillings-ETFs in den letzten Jahren stark zugenommen hat, ist sie immer noch geringer als die Auswahl an US-ETFs.

Vergleichstabelle der 11 meistgehandelten US-ETFs mit europäischen Zwillingen

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Wichtige Hinweise

• Die TER (Total Expense Ratio) gibt die jährlichen Gesamtkosten des ETFs an.
• Die Währungssicherung kann die Rendite des ETFs beeinflussen.
• Die Tabelle enthält eine Auswahl der 11 meistgehandelten US-ETFs mit europäischen Pendants. Es gibt viele weitere US-ETFs mit europäischen Zwillingen.

Fazit Europäische ETFs

Europäische Zwillings-ETFs bieten EU-Anlegern eine komfortable und transparente Möglichkeit, in US-amerikanische Indizes zu investieren und die PRIIPs-Verordnung zu erfüllen. Anleger sollten jedoch die höheren Kosten und die möglicherweise geringere Liquidität im Vergleich zu den US-ETFs berücksichtigen, in den meisten Fällen sind dennoch die EU-Alternativen zu ETFs wie SPY und QQQ interessant. Vor einer Anlageentscheidung ist es nichtsdestotrotz ratsam, die individuellen Bedürfnisse und Ziele zu analysieren und die verschiedenen ETFs sorgfältig zu vergleichen.